Glutenfreies und hefefreies Brot aus super nährstoffreichen Zutaten – clean-eating-tauglich, saftig und fluffig? DAS GIBT ES?
JA allerdings: Denn die Zeiten, in denen man glutenfreie Brote – knochentrocken und knüppelhart – als Mordwaffe verwenden konnte, erkläre ich nun als ein für alle Male vorbei!
Der Trick sind die Flohsamenschalen!
Wahrscheinlich ist es taktisch unklug, das Geheimnis der Fluffigkeit direkt vorweg zu verraten, aber das ist mir egal. Wenn ihr es jetzt nicht mehr spannend findet, dann backt das Brot halt nicht – aber dann seid ihr selbst schuld 😉
Oder ihr seid vielleicht erst recht neugierig geworden, wie das wohl alles funktionieren soll?
Vielleicht fragt ihr euch aber auch Folgendes:
Sind denn Flohsamenschalen eigentlich vegan?
Aber, Spaß beiseite: Ich denke, ich erkläre euch mal kurz, womit wir es hier zu tun haben.
Flohsamen sind weder von noch aus Flöhen. Die Flohsamen heissen so, weil die Samen tatsächlich aus den Fruchtkapsel springen wie kleine Flöhe. Die Flohsamenschalen werden gemahlen und sind sehr gut verträgliche Ballaststoffe. Sie werden gerne bei Darmbeschwerden eingesetzt, können den Blutzucker regulieren (was generell ein Vorteil von Ballaststoffen ist) und sind ein tolles Bindemittel für das glutenfreie Backen. mehr zu den Benefits der Flohsamenschalen könnt ihr hier nachlesen.
Und warum immer dieses Teffmehl?
Teffmehl ist eine kleine Närstoffbombe, glutenfrei, hat trotzdem Klebeeigenschaften und ist ebenfalls ballaststoffreich.
Es ist reicher an Antioxidantien und Spurenelementen als andere Vollkornmehle. Das Eisen im Teff ist gut bioverfügbar. Die Zusammensetzung der Aminosäuren ist sehr gut und liegt über dem Wert von Hühnereiweiß. Besonders die Aminosäure Lysin gilt in Verbindung mit Calcium als knochenstärkend und bedeutungsvoll für den Aufbau von Sehnen und Muskeln.
Gerade für Veganer/innen die auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten und für Menschen mit Glutensensitivität oder Zöliakie ist Teff eine hervorragende Möglichkeit, sich mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Im Rezept kann man es aber auch gerne durch Buchweizenmehl ersetzen, dieses ist noch einfacher erhältlich (obwohl Teffmehl gerade in sämtlichen Geschäften Einzug hält und mittlerweile gut erhältlich ist) und auch etwas preiswerter.
Nebenbei: Mein Buchweizenbrot mit Hefe kennt ihr ja sicher schon, oder?
Und dann noch Linsenmehl – ja warum das denn?
Na erstens ist es wohlschmeckend (finde ich), zweitens ist es auch glutenfrei und drittens ebenfalls voller Ballaststoffe. Habt ihr schon einmal Nudeln aus roten Linsen gegessen? Die schmecken sehr gut und eignen sich oft besser als die klassischen glutenfreien Nudeln aus Maismehl (und gesünder sind sie auch). Linsenmehl ist ebenfalls gerade auf dem Vormarsch und in sogar schon gut sortierten Supermärkten erhältlich.

Das Rundum-sorglos-Brot!
Und viel mehr Zutaten braucht es nicht, um ein leckeres Brot zu backen, das sowohl mit einer fruchtigen Marmelade als auch mit pikanten Aufstrichen oder Dips ganz herrlich schmeckt!
Diesen Brot ist reich an Ballaststoffen, langsamen Kohlenhydraten und Eiweiß. es pusht den Blutzucker nicht hoch und sättigt sehr gut. Mit fertigen glutenfreien Backwaren ist das gar nicht vergleichbar 🙂
Ach und noch einen Vorteil gibt es: Man muss keine Hefe gehen lassen, wer Hefe nicht verträgt hat hier eine super Alternative und es ist wirklich kinderleicht zu backen.
Aber das Beste ist eigentlich: es schmeckt köstlich!
Rezept für ein Teff-Linsen-Brot
Zubereitungszeit: 10 Minuten / Quellzeit 1 Stunde / Backzeit 60-70 Minuten
Zutaten:
- 450 ml Wasser
- 3 gehäufte EL Flohsamenschalen (erhältlich im Reformhaus oder bei Fooodz.de)
- 150 g Teffmehl (ersatzweise Buchweizenmehl oder Vollkornreismehl)
- 150 g Rote-Linsen-Mehl (z.B. von Müller’s Mühle oder du kannst rote Linsen im Blender oder Thermomix selber zu Mehl schreddern. Optional geht auch grüne Erbsen- Mehl)
- 1 TL Salz
- 3/4 TL Natron
- optional: Brotgewürz
- optional: 50 g Sonnenblumenkerne* oder andere Saaten
Zubereitung:
- Die Flohsamenschalen in das Wasser einrühren und ca. 1 Std. quellen lassen
- Backofen auf 160°C einstellen
- Alle anderen Zutaten hinzugeben und gut verkneten (ich mache das zuerst mit den Knethaken vom Handrührgerät und anschliessend auf einer Silikonmatte mit Hilfe von etwas Stärke, damit es nicht so klebt)
- einen Brotlaib oder ein Baguette daraus formen
- an der Oberseite mehrmals schräg einschneiden damit es gut aufgeht und für den typischen Brot-Look
- Auf einem mit Backpapier belegten Blech in der Mitte des Ofens backen, nach 60 Minuten nachsehen und ggf. noch bis zu 15 Minuten weiter backen
- Das Brot auskühlen lassen. Es ist aussen knusprig und innen fluffig
*Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, sind die Sonnenblumenkerne im Brot grün geworden. Dies ist auf eine chemische Reaktion zwischen dem basischen Natron und dem Vitamin B6 in den Sonnenblumenkernen zurückzuführen und nicht schädlich.

Ein vielseitiges Brot
Ich lasse das Brot gut auskühlen und friere mir nach einem Tag ein paar Scheiben ein (vorher sind die zu klebrig).
Den Rest esse ich frisch und es passt zu allem: Ich streiche gerne Hummus oder pikante Brotaufstriche drauf, aber auch mit Nussmusen und/oder Marmelade schmeckt es sehr gut!
Übrigens – wenn ihr noch mehr glutenfreie Frühstücksideen sucht, schaut mal in meinem beliebtesten Blogartikel nach!
Wie immer freue ich ich sehr über euer Feedback, über Verbesserungsvorschläge, Fragen und gerne auch Lob hier unten in den Kommentaren! Sehr gerne könnt ihr mir auch einen Kaffee ausgeben 🙂
Happy Baking,
Eure Anja
Perfektes Timing, liebe Anja.
Ich wollte heute sowieso backen und bis auf Teffmehl hab‘ ich auch alles da.
Ich schicke dir dann mal ein Foto vom Ergebnis 😉
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Liebe Yvonne, das wäre wirklich großartig! LG Anja
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Hallo,
nachdem ich so begeistert das Granola eingführt habe, hab ich mich ans glutenfreie Brot backen gewagt. Die Herstellung ist super einfach und es geht auch perfekt auf. Ich hab mich durch sämtliche gluenfreie fertige Brote gekauft und es war nichts dabei, das von der Konsistenz erträglich war, entweder steinhart, zäh wie Gummi oder total trocken. Dieses Brot ist vom Biss echt am Besten. Geschmacklich ist es aber echt gewöhnungsbedürftig. Vielleicht wird es nach mehrmaligem essen besser, da ich bisher nur Weizen- oder Roggenbrot kenne. Der Geschmack ist ja lernfähig. Vielleicht liegt es auch am Linsenmehl. Ich würde beim nächsten Mal vielleicht weniger Linsenmehl ausprobieren.
Auf jeden Fall wäre die Richtung mit den Floh Samenschalen etwas, wo ich weiter ausprobieren würde.
Viele liebe Grüße,
Chrisi
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Hallo, kann man das Linsenmehl durch Kichererbsenmehl ersetzen/ Bzw. Natron durch Backpulver?
Liebe Grüße
Christine
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Hallo Christine, das habe ich beides noch nicht probiert. Allerdings bekommt man Natron wirklich überall, auch bei dm 🙂
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Vielen Dank für das schöne Rezept und den Flohsamenschalentipp, wir werden dein Rezept gern an unsere Klienten weitergeben.
Herzliche Grüße
Marco
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Hallo liebe Anja! Das Brot ist superlecker geworden. Allerdings ist der Teig bei mir etwas fester geworden, aber dennoch saftig. Meine Frage nun dazu: Nimmst du „geschrotene“ Flohsamenschalen oder das Pulver? Danke vorab 🙂
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Liebe Petra, ich habe es mit beidem schon gebacken 🙂 LG Anja
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Hallo Anja,
hab lieben Dank für das Veröffentlichen deines Rezeptes. Sind es denn wirklich 5 gehäufte Esslöffel gemahlene Flohsamenschalen? Wenn ich die in 450 ml Wasser einrühre, ergibt sich nach wenigen Sekunden eine feste geleeartige Masse, in die ich kaum noch etwas einkneten kann.
Liebe grüße
Moe
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Ups, hatte mich verschrieben, ich meinte natürlich 3 gehäufte EL 🙂
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Liebe Moe, es sind 3 EL und es wird relativ fest und gewärtig, ja. Das Verkneten hat aber bisher bei mir und denen, die es auch backen, immer funktioniert. Vielleicht hast du besonders „starke“ Flohsamenschalen… Ich würde es, wenn es wirklich so steinhart wird, mit etwas mehr Wasser versuchen. Liebe Grüße, Anja
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Hallo Anja,
hab lieben Dank für deine schnelle Antwort! Ich hatte 3EL genommen, die Masse wurde aber gleich fest. Mit einigem an Wasser mehr hat es dann geklappt. Sehr lecker das Brot bzw. die Brötchen die ich daraus gebacken habe. Das erste leckere glutenfreie selbst gebackene Brot, dass ich esse. Super 🙂
Nochmal danke und liebe Grüße!
Moe
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Kann man auch weniger flohsamen nehmen, denn bei drei Löffel wird es bei mir sofort geleeartig fest? Oder kann ich dann gleich backen, wenn es gleich so fest ist?
Ich habe jetzt noch mehr Wasser hinzugegeben, aber jetzt bin ich auf jeden Fall bei 700ml, ist das dann trotzdem ok??
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Liebe Zeynep, schau mal in dem vorigen Kommentar, da hatten wir das Thema auch. Ich würde es probieren! Allerdings soll die Masse auch geleeartig werden! Liebe Grüße
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wow das sieht echt einfach nur zum Reinbeißen aus! *-*
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Hallo 🙂 tolles Rezept, ich wollte dich fragen, ob es auch möglich ist nur Teffmehl zu benutzen ohne die Flohsamen und Linsen. Oder fehlt, dann irgendwas, damit das Brot aufgeht oder so.
Vielen dank schonmal 🙂
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Hallo Laura, das sollte klappen! Mir schmeckt Teff allerdings zu speziell, deshalb mische ich es immer! Liebe Grüße!
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Nachdem wir unsere Ernährung komplett umstellen mussten, tauche ich in eine völlig neue Welt ein. Mit Zutaten, von denen ich noch nie was gehört habe… Ganz herzlichen Dank für dieses tolle Brot!!!
Ich habe es jetzt schon öfter gebacken und die letzten beiden Male habe ich je 25 g der Linsen und des Teff-Mehls reduziert und dafür 50 g Kastanienmehl hinzu gefügt. Ausserdem noch eine handvoll Walnusskerne eingearbeitet. Schmeckt auch sehr lecker!
Und übrigens ist mir das Natron neulich ausgegangen. Habe stattdessen 1 TL Weinsteinpulver genommen und es hat meiner Meinung nach sogar fast noch besser getrieben.
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Hmmm, das klingt aber auch gut mit Walnüssen! Danke fürs Nachbacken und das tolle Feedback ❤️
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Mein neues Lieblingsbrot! Gelingt immer, egal In welcher Zusammenstellung. Mal nehm ich Buchweizenmehl, mal ersetze ich rote Linse durch Kichererbsen,geht alles. Vielen Dank für das tolle Rezept.
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Das freut mich sehr 😊vielen Dank fürs Feedback!
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Hallöchen, ich habe es gestern gebacken. Zumindest versucht. Anstatt Teffmehl nahm ich Hirsemehl , habe normale Hirse selbst gemahlen. Da ich Linsen nicht vertrage musste ich Buchweizen nehmen. Da Natron leer war nahm Ich Weihnsteinbackpulver. Die Flohsamenschalen und das Wasser mit dem Schneebesen eingerührt, wie beschrieben. Blöderweise den Schneebesen drin stehen lassen, bis die Stunde vorbei war ^^
160° Umluft oder Ober / Unterhitze?
Naja mein Brot wurde leider nichts, lag es an der Hitze oder an zu wenig Flüssigkeit? Es war im Brot keinerlei Reaktion zu sehen. Sollte ich wohl doch Natron nehmen war der dreiviertel volle Löffel zu wenig?
Würd mich über eine Aufklärung freuen, denn ich würde es gerne nochmals versuchen und hoffentlich besser machen wollen.
Liebste Grüße Kristina
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Liebe Kristina, du hast so ziemlich alle Zutaten ausgetauscht. Woran es letztendlich jetzt lag, kann ich dir so nicht sagen. Versuch es mal so zu backen, wie es im Rezept steht. Das Linsenmehl zu ersetzen klappt auf jeden Fall, da kannst du beim Buchweizenmehl bleiben. Viel Erfolg und liebe Grüße!
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Und immer Ober&Unterhitze 😃
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Lieben Dank für die rasche Antwort. Äm ja in dem fall geh ich mal Teffmehl und Natron kaufen. Teffmehl ist das nicht Braunhirsemehl? Dachte nicht das es bei den zwei Hirsearten so Unterschiede giebt. Konsistenz des Teigs beim kneten? Bei mir hatte es zwar geklebt aber eine schöne Kugel konnte ich nicht formen.
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Braunhirsemehl sollte auch gehen. Der Teig ist fest, klebrig aber knetbar und formbar.
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Hallo, ich habe mich auch an Deinem Teff Rezept probiert und das Brot ist von der Konsistenz wirklich sehr gut geworden. Das Brot riecht allerdings sehr intensiv nach einem sehr gewöhnungsbedürftigen Aroma. Ist das bei Euch auch so, oder liegt das an den besonderen Mehlarten oder vielleicht am Natron?
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Hallo Tobias, Teff hat ein sehr starkes Eigenaroma – deshalb mische ich es nur mit anderen Mehlen! Es ist aber sehr nährstoffreich und braucht keinen Kleber wie andere gf Mehle. Du könntest versuchen, die Hälfte des Teff durch Reismehl auszutauschen. LG Anja
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Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe noch eine allgemeine Frage: Hat Natron Deiner Meinung nach einen Einfluss auf den Geschmack vom Brot oder verhält es sich neutral und wäre Dein Rezept auch mit Hefe möglich?
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Tobias, ich habe bisher nicht festgestellt, dass Natron einen eigenen Geschmack mitbringt oder den Geschmack verändert und es hat mir bisher auch niemand so etwas berichtet.
Auch auf die Idee, dieses Brot, das ja extra ohne Hefe ist, mal mit Hefe zu backen, bin ich noch nicht gekommen. Wenn du es ausprobierst, berichte mir doch gerne mal das Ergebnis! Ein glutenfreies Hefebrot findest du aber ebenfalls im Blog 🙂
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